Distorted Echoes

in: Installation » 2025

Die Freiheit war eine Epis­ode (tbc)
BRU­SEUM, Joan­neum Mu­seum Graz 
 

Images by Efeumaria

Charak­ter­istisch für Evamaria Schallers fo­to­grafis­che und per­form­at­ive Arbeiten ist die Au­s­ein­ander­set­zung mit einer sozialen Ord­nung oder einem gesell­schaft­lichen Sys­tem und das Eins­ch­reiben ihres ei­gen­en Körpers in dessen Struk­tur. Der Körp­er ist nicht nur Me­di­um und Mit­tel der Er­fahrung von Welt, son­der let­zt­lich auch der Schauplatz, an dem der Kampf um Zuge­hörigkeit, Iden­tität, Gerechtigkeit und Wahrheit aus­getra­gen wird. In den let­zten Jahren haben wir uns durch die me­diale In­szen­ier­ung von Schön­heits- und Selb­stver­wirk­lichung­sidealen einem Selb­stop­ti­mier­ungs­druck un­ter­wor­fen, den der Neo­lib­er­al­is­mus für sich ver­ein­nah­mt hat und der de facto nichts an­deres ist als eine ef­f­iz­iente Form von Herrschaft und Aus­beu­tung. Die gren­zen­lose Freiheit des In­ter­nets er­weist sich dabei als di­gitales Pan­op­tikum. 

In ihrer dreit­eili­gen Filmin­stall­a­tion stellt Schaller die An­onymis­ier­ung des Menschen der Natur ge­genüber und die En­tin­di­vidu­al­is­ier­ung den natür­lichen Res­sourcen, die er zum Über­leben benötigt. Es ist eine so po­et­ische wie polit­ische Arbeit über unser “In-der-Welt-Sein”, über unser Einge­b­ettet-Sein in natür­liche Kre­is­läufe, über un­ser­er Ver­ant­wor­tung einer “Mit-Ver­welt­lichung”, von der die The­or­etiker­in Donna Har­away schreibt, und über den Auftrag “un­ruhig zu bleiben”.

Roman Grabn­er (Cur­at­or BRU­SEUM, Joan­neum Mu­seum)