Dreh dich nicht um, ... | Graz

in: Installation » 2017

stu­dio - Neue Galer­ie | Uni­ver­salmu­seum Joan­neum
Kur­atiert von Roman Grabn­er
11.02. - 19.03.2017 

Images by Universalmuseum Joanneum | N. Lackner

Die Per­form­ance- und Medi­en­künst­ler­in Evamaria Schaller hat im Jahr 2016 ein zwei­mon­atiges Sti­pen­di­um in Istan­bul ab­solviert. Die Türkei hatte zu dieser Zeit durch Ver­haf­tung­swel­len und re­strikt­ive Ge­set­ze gerade Züge eines autor­itären Re­gimes an­gen­om­men. Schaller setzt sich in ihren Arbeiten immer mit dem je­w­ei­li­gen Raum au­s­ein­ander.

Charak­ter­istisch für ihre Per­form­ances und In­ter­ven­tion­en ist das Eins­ch­reiben des ei­gen­en Körpers in die je­w­ei­lige Ortsstruk­tur. In Istan­bul hat sie Min­im­alp­er­form­ances im öf­fent­lichen Raum durchge­führt, der von je her männ­lich domin­iert ist. Das im­per­at­ive Dreh-dich-nicht-um sig­nal­is­iert einen Zus­tand der Beo­bach­tung und Über­wachung, in­d­iz­iert die Willkür einer Macht und legt zugleich ein Weit­er­machen des Als-ob nahe – als ob alles in Ord­nung sei, als ob man keine Angst haben müsste. Denn wie heißt es im gleich­nami­gen Kinder­spiel so tref­fend: „Dreh dich nicht um, der Fuchs geht um. Wer sich um­schaut oder lacht, dem wird der Buck­el blau gemacht.“  
Roman Grabn­er